Die mit Sicherheit fahrlässigste Fehlwahrnehmung der Deutschen im Blick auf ihre Kanzlerin ist wohl, dass wir sie – mehr oder weniger heimlich, mehr oder weniger spaßenshalber – „Mutti“ nennen.

Es ist ein Kategorienfehler aus der Küche des Satan!

Ein Kategorienfehler, der aus der gesetzlich vorgeschriebenen Interessenvertretung der Kanzlerin für ihr Volk samt Eidesformel („dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden…“ und so weiter) sozusagen eine pädagogische Sonderleistung macht.

 

Mit der Wahl der Kanzlerin sind wir also keine kühl politische, sondern eine genealogische Verpflichtung unter Verwandten eingegangen, da schauen wir dann nicht so genau hin, denn eine Mutti weiß es besser, denn die Mutti meint es gut….

Aber wir wissen doch alle, wie solche Verwandtschafts-Feste ganz bös in die Hose gehen können. Ja wohl, ich spreche zum Beipiel von den wilden 1960ern und den Ehrerbietungen im Demonstrationsgetrampel auf dem Berliner Ku’damm dem nordvietnamesischen General „Onkel Ho“ gegenüber, die sich in den Sprechchören „Hoh-hoh-hotchi-minh“ zum Ausdruck brachten.

Ja, auch „Väterchen“ Stalin muss hier erwähnt werden, in dessen Gulags und ihm geschuldeten Hungersnöten an die 50 Millionen Menschen zu Tode gebracht wurden. Drei Tage lang defilierten Untröstliche an seinem Katafalk vorbei – die Hälfte davon, mindestens, um zu sehen, ob die Bestie wirklich tot ist. Die andere Hälfte hat ihn wirklich geliebt, und die Mütterchen weinten.

Wie ist das möglich, fragten sich Historiker seitdem. Wie kann dieser paranoide Blutsäufer so vollständig verschwinden hinter dem Großväterchengesicht mit den lustig emporgezwirbelten Schnurrbartspitzen?

Und: wie war es möglich, dass meine Erwähnung des Fööööhrers diesen beiden alten herzensguten Damen vor dem Trachtengeschäft in Obersalzberg dieses Lächeln in die Gesichter treten lies, „ja“ seufzte die eine, und „Jung warn mir“ sagte die andere, und sie erinnerten sich mit mädchenseligem Lächeln noch an den Spruch, der ihn aus seinem Pensions-Haus lockte, nämlich: „Adolf Hitler, Ostmarksohn, koomm heraus auf den Balkooon.“ Verschämtes Kichern.

Nach dem kollektiven Sohn also die kollektive Mutti, die ihn dienstzeitenmäßig absolut überrundete.

Mutti also! Wir lieben sie, egal was kommt. Meinungsumfragen lügen nicht. Und je mehr sie uns zumutet (Erziehung mit strenger Hand!), desto mehr wächst unsere Verehrung. Mit dem Mutti-Faktor hat sie die CDU von 25 Prozent auf weit über 30 gehievt. Mutti ist des Rätsels Lösung.

Möglicherweise haben die Meinunsumfragen-Gutachter, mit denen sich die Mutti-Kanzlerin ja so gerne umgibt, erkannt, dass der genealogische Treueschwur wesentlich haltbarer ist, als so eine verfassungspatriotische Leerstunde mit Streichquartett, und „Nieee-wiiiiiddeer!!“-Mahnung.

Also, an all die Referenten dort draußen, deren Anzahl nur noch geschätzt werden kann, denn sie nimmt im Minutenschritt zu, (so nur aus Daffke ist der 600-Millionen-teure Anbau des Kanzleramtes ja wohl nicht in Angriff genommen worden….) also Leute, aus Machterhaltungstechnischen Gründen ab jetzt nur noch Mutti sagen und ein Land voller Söhne bzw. Lausbuam kreieren, ach da steht sie wieder, da oben über der Wäschetrommel und macht die Raute und ruft „Ich werds euch gleich dohinterkimma mit am Lockdown….“ puh, schnell weg….

Und zu Wahlzeiten, wenn sie ihren ab-so-lu-ten Knaller  raushaut, nämlich, sorry, jetzt wihhiiirdss laut: „SIE…KENNEN MICH..“…harghhargh…bruhahahahanhaaa…

 

 

Ach nein? Ein neues Gesicht? Aber so ähnlich? Sie kennen ihn? Na biddee.

Auf jeden Fall, bis dahin gilt: eine Mutti ist, anders als eine Kanzlerin, immun gegen Fehler. Ihr unüberwindbares Standard-Argument ist: Das haben wir schon immer so gemacht…

In der Pandemie-Krise hat sie dafür gesorgt, dass vorwiegend solche Spezialisten zu Rate gezogen wurden, die den von ihr befürworteten Kurs bestätigten. Der nun aber bestand in möglichst flächendeckenden VERBOTEN, da kennt sie sich seit frühster Partei-Jugend aus.

Zweifler an ihrer Strategie wurden als unwissenschaftliche Verschwörungstheorektiker beschimpft.

Allerdings hielten Epidemiologen und Virologen eine differenziertere Herangehensweise für effektiver. Sie hatten vorgeschlagen, dass zunächst Pflege- und Altenstationen – dort, wo es zu schlimmen Verwerfungen gekommen war – Intensivbehandlungen erfahren sollten.

Die hardliner der Regierung, nämlich Kanzlerin Angela Merkel und Bayerns schwarzer Scheriff Markus Söder, der seine Nase immer dort hat, wo sie Macht wittert, beschwören ohne Rücksicht auf Verluste den Total-Luckdwown, ja ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass mit dieser Verordnungsstrategie unzählige von Kleinbetrieben in den Bankrott getrieben werden.

Hier gilt ihr: „Das haben wir schon immer so gemacht“! Und das ist nun tatsächlich auf Granit gemeißelt. Auf Urgestein. Denn schon immer schließt das im Fall von Mutti ihre Vergangenheit in der DDR mit ein! Und diese Erfahrungen machen sich zunehmend bemerkbar.

Wie im Paradies der Werktätigen haben mittlerweile auch bei uns die Lock-down-Aparatschiks die Wirtschaft im Schwitzkasten, weshalb wir bald die legendäre Zonen-Gabi der Titanic von 1990 auf dem Cover des Spiegel mit ihrer angeschälten Salatgurke sehen werden und ihren Jubel: „Meine erste Banane!“

Verzweiflungsschreie auf Youtube von Friseurinnen scheinen unsere brummelnde Mutti nicht zu beeindrucken, sie muss auch mal streng werden, diesem Kleingewerbe (Friseure, Bratwurtbrater) mit unsicherem Klassenstandpunkt hatte die Partei Gottseidank schon früh gezeigt, wo der Hammer (bzw. die Sichel) hängt.

Apropos hängen: Manchmal scheint die missmutige Mutti gemeinsam mit Karl Lauterbach und anderen Fledermäusen nachtsüber am Querbalken abzuhängen, die Raute ist dann sowas wie der Tropfen in der Wasserwage.

Und was die nicht ausgezahlten Überbrückungs- und Sofort- und jetzt-aber-wirklich-Wirtschafts-Hilfen angeht, da steht doch klar und deutlich „Jeder dritte Mittwoch von 15-16Uhr“, ja, wenn das Telefon besetzt ist…werden wir eben ein zweites anschaffen, das werden wir mit der Runde der Ministerpräsidenten im nächsten Monat besprechen.

 

Mittlerweile tut sich aber noch eine ganz andere, erschreckende Front auf, als die der Impfung oder der „Nicht Impfung“. Nein jetzt ist es das Problem der „Ist doch völlig egal – Impfung“

 

Die Altenpflege-Station in Eich war unter den ersten, die geimpft wurden – und just dort schwappte nun eine neue Ansteckungswelle hoch! Frage: war der Impfstoff zu spät verabreicht worden. Ist es möglich, dass das Impfen selber toxische Wirkungen zeigt…

Ist es möglich, dass eine erste Impfung wirkungsresistent bleibt und erst eine zweite Impfung den Schutz vollständig herstellt, während erste Impfungen nur falsche Sicherheit bieten?

Und die Kette neu aufflackernder Corona-Cluster scheint nicht abzufreißen:

Im Pflegeheim Haus Katrin in Ehingen sind neun Bewohner und ein Mitglied des Personals positiv getestet worden. Im Wohnpark St. Franziskus in Ehingen sind drei Bewohner und ein Mitglied des Personals an Corona erkrankt. Im Pflegeheim „Am Berg“ in Heroldstatt wurden mittlerweile 26 Bewohner sowie 15 Mitarbeitende positiv auf das Coronavirus getestet.

Ein Bewohner ist an oder mit Covid-19 verstorben. Eine Reihe von Personen, die positiv getestet waren, konnten allerdings auch bereits wieder entisoliert werden. Ein Mitglied des Personals im Seniorenzentrum Dietenheim ist ebenfalls positiv getestet worden.

Entisoliert werden konnten in den letzten Tagen das Pflegeheim Sonnenhof in Langenau und das Pflegeheim in Beimerstetten. Das Gesundheitsamt im Landratsamt Alb-Donau-Kreis ist weiterhin in engem Kontakt mit den Seniorenzentren bzw. Pflegeheimen, damit die angeordneten Infektionsschutz- und Hygienemaßnahmen konsequent angewandt und umgesetzt werden.

Eines scheint mittlerweile festzustehen:

Nämlich, dass wir NICHTS wissen über diese tückische Krankheit, oder zumindest sehr wenig, denn das Krankheitsbild muss ständig revidiert werden. Dieses Krankheitsbild scheint sich wie eine Blockade auf unsere Erkenntnisfähigkeit zu legen.

 

Also können wir uns gleich der mächtigen Sause zuwenden, die traditionell am Abend vor einem Corona-Ausbruch ausgerichtet wird, seit den Zeiten des Baal, D.W. Griffith hat das in seinem Klassiker „Intolerance“ von 1916 unnachahmlich eingefangen, Turmhohe Aufbauten, Statistenheere, reizende Jungfrauen, und wer bei diesem Royal-Party-Spaß mitmischen will… dem sei versichert dass demnächst die CD-Version dieses Stummfilm-Mammuts mit Überlänge an den Kassen der toom-Märkte oder Saturn-Filialen feilgeboten wird, denn wir werden alle viiiiiel Zeit haben….

Obwohl, ich höre gerade, nein, FINGER WEEEEG, die Nebenwirkungen sind längst nicht erforscht…also nein, Herrschaftszeiten…jetzt muss die Mutti gleich wieder ganz streng werden…früher lief das alles einfacher, LOCKDOWN!….ich sagte LOCKDOWN!!!