Das war er nun also, der Schwergewichts-Fight zwischen Donald Trump und Joe Biden: ein kaum erträgliches Shit-Fest von gegenseitigen Beschimpfungen, mit einem Donald Trump, der leider schwer auf die Nerven ging, um es aus der Perspektive eines Fans zu schreiben. Nur ein KO über den tattrigen Joe Biden hätte ihm, der in den Umfragen zurückliegt, helfen können. Aber: Sleepy Joe blieb stehen.

Trump hätte soviel auf die Waagschale bringen können: ein unvergleichliches Wirtschaftswachstum, ein Börsenfeuerwerk, das die Pensionskassen füllte und die 401-K-Pläne und damit die Renten der kleinen Leute sicherte.

Sicher, Covid 19 tobte auch in den USA, doch die Lage verbessert sich derzeit dramatisch. So hatte Trump Gelegenheit gehabt, die wirtschaftliche Erholung zu feiern und diese gegen die  erneute Lockdown-Drohung der Demokraten zu halten – aber da ging schon alles unter in allseitigem Gebrüll.

Dabei überhörte er, wie ihm Moderator Wallace geradezu goldene Brücken baute, etwa als er Joe Biden fragte, ob der denn mal seinen demokratischen Kollegen in Portland geraten habe, die Bundestruppen gegen die linken Plünderer der Black Live Matter Bewegung zu Hilfe zu rufen?

Noch ohne dessen leise gestottertes „nein“ abzuwarten und diese Unentschlossenheit wirken zu lassen, grätschte Trump bullyhaft in die Pause und brachte sich um die Wirkung. Es gab viele dieser Momente, die immerhin eines signalisierten: Hier ist ein Kerl voller Testosteron, der die Eier hat, die größte Wirtschafts- und Militärmacht anzuführen.

Wird das reichen, die noch 12 Prozent der unentschlossenen Wähler zu gewinnen? Hoffnungen und Zweifel halten sich bei uns die Waage.

Moment, bei uns?

Ja, tatsächlich kämpfen hier zwei Weltanschauungen miteinander, die auch uns, im deutschen Echo-Raum, in zwei Lager spaltet, wobei die Medienöffentlichkeit eindeutig im demokratischen Lager angesiedelt ist, beziehungsweise und genauer: im Lage der US-Demokraten, das nicht unbedingt demokratischer Natur ist, wenn man sich die Plündereien und Gewaltausbrüche anschaut, die derzeit die demokratisch verwalteten amerikanischen Großstädte wie Washington, New York, Los Angeles oder Portland verwüsten und die unter dem Etikett „Black Lives Matter“ aktiv von Demokraten unterstützt werden.

Wenn der Spiegel eins ums andere Mal Titelblätter produziert, auf denen Trump als eine die Erde vernichtende Supernova oder terroristischer Kopfabschneider oder als Brandstifter diffamiert wird, liegt soviel Leidenschaft dahinter, als ginge es tatsächlich um die deutsche Zukunft.

An Joe Biden dagegen interessiert unsere Medien nur, ob und wie er eventuell über Trump siegen könnte. Denn ein Sieg würde auch als Selbstbestätigung der deutschen Linken gelesen werden. Nun, nach dieser Nacht haben sie Grund zu feiern, darüber, dass ein fast seniler Kandidat im Griff entschlossener linker Systemveränderer künftig die Supermacht anführt.

In der FAZ, der SZ, der Zeit, besonders aber in den öffentlich-rechtlichen Medien sieht die Sympathieverteilung nicht anders aus als beim Spiegel. Als hinge von dieser Wahl auch das Schicksal in unserem Lande aus.

Das Ergebnis dieser Gehirnwäsche auf breiter Front schlägt sich in einem tatsächlich verblüffenden Umfrage-Ergebnis nieder: rund 41 % der Deutschen halten Trump für eine größere Gefahr für den Weltfrieden als den doch aggressiv-expansionistisch auftrumpfenden Chef der chinesischen KP, Xi Jinping.

Das ist umso rätselhafter, als Trump im Gegensatz zu seinem demokratischen Vorgänger Barack Obama keinen einzigen Krieg vom Zaun gebrochen, stattdessen aber einige beendet hat. Womöglich hat er das gar nicht einmal aus humanitären Gründen getan, sondern aus wirtschaftlichen – „Democracy-Building“, wie die von Bush übernommene Doktrin hieß, rechnet sich einfach nicht und hinterlässt desolate failed states wie Libyen, Irak oder das zerbombte und von der IS-durchsetzte Syrien.

Aber dass die USA, die den Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg die mit dem Blut ihrer Soldaten erkämpften Segnungen der Demokratie gebracht haben (Neben Kaugummi und Rock n Roll auch Hollywoodfilme von geflüchteten jüdischen Genies wie Billy Wilder), bei uns weniger Wertschätzung genießen als die stramm geführten und kontrollierten Massenorganisationen mit ihrem totalitären Führer an der Spitze, das ist eine deutsche Eigenart, besser Rätselhaftigkeit, die sich nur noch tiefenpsychologisch erklären lässt.

Wir scheinen den weltverändernden Totalitarismus insgeheim zu vergöttert. Die Erziehung zum neuen Menschen! Und das ist ein Erbe des deutschen Idealismus, der deutschen Romantik!

Es gab Wellenbewegungen im Verhältnis zur USA. Schon die nach Amerika geflüchteten bildungsbürgerlichen Emigranten konnten ihre Verachtung für die amerikanische Unkultur, etwa den von Adorno geschmähten Jazz, nicht verbergen.

Die Berliner Kennedy-Begeisterung in den 60er Jahren stürzte während des Vietnamkriegs unter den Linken ab in das Motto „Ami go home“ (das derzeit, wo es um den Truppenabzug der Schutzmacht geht, von der Linken neu auflegt wird).

Mit dem messianischen Auftritt Obamas lag ein neuer Kennedy-Moment in der Luft; dem Wahlkämpfer allerdings war von der damals noch konservativ eingebundenen Kanzlerin Merkel ein Auftritt am Brandenburger Tor verweigert worden. Ihr „Nein“ wurde in der erlösungsbegeisterten deutschen Presse harsch kritisiert.

Denn die mediale Ausrichtung auf Obama und sein Mantra „Yes we can“ war von der gleichen Glut getragen, wie sie nun den Hass auf Trump befeuert: diesem nie vergehenden romantischen Wunsch nach Verzauberung der Welt in ein Paradies der Brüderlichkeit unter einander gut gesinnten Menschen, bei der gleichzeitigen Veranlagung, den Kopf in den Sand zu stecken und die Realitäten gerade nicht wahrzunehmen.

Es dauerte dann auch nicht lang, da nahm unsere Kanzlerin Obamas Wahlkampfmotto auf und übersetzte es sein „Yes, we can“ in „Wir schaffen das“! Denn uns Romantikern ist nichts unmöglich!

Wie schrieb Heinrich Heine in seinem „Wintermärchen“?

„Franzosen und Russen gehört das Land,

Das Meer gehört den Britten,

Wir aber besitzen im Luftreich des Traums

Die Herrschaft unbestritten“

 

In der „Romantische Schule“, über die Heine im Pariser Exil schrieb, um den Franzosen das deutsche Gemüt zu erklären, wurde das Träumen gefeiert – für den Verstand war sie Gift.

Nur die Deutschen waren für die Idee einer unterschiedslosen „Willkommenskultur“ zu gewinnen, die in anderen Nationen nur Kopfschütteln hervorbrachte – Erstaunen über den „deutschen Hippiestaat“, den ich in meinem letzten Buch „White Rabbit“ aufs Korn nahm.

Nun beherrschen die Demokraten in den USA die mittlerweile bekannte globalhumanitäre romantische Klaviatur der Deutschen perfekt.

Bei Kongressabgeordneten wie Alexandra Ocasio-Cortez aus der New Yorker Bronx findet sich die gleiche grenzenlose Immigrationsbegeisterung wie bei Katrin Göring-Eckart, und bei Bernie Sanders, dem Senator aus Vermont, finden sich die gleichen utopistischen Träume eines umverteilenden humanen Sozialismus wie bei Kevin Kühnhardt und anderen in unserer noch mitregierenden SPD.

Ja, und die linkspopulistische  Bereitschaft der beiden, den politischen Gegner als nazinah zu verteufeln, wie es weite Teile der demokratischen Partei und nun auch der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden tut, wenn er Donald Trump mit Goebbels vergleicht, ist die sattsam bekannte, mit der unser Polit-Establishment die größten Oppositionspartei in unserem Parlament, nämlich die AfD, ausgrenzt und abbügelt.

US-Demokraten und die deutschen grünroten Links-Koalitionäre funktionieren wie kommunizierende Röhren

Was die Linke in den USA anstrebt, ist bei uns mittlerweile politische Wirklichkeit geworden durch eine tektonische Verschiebung der Parteienlandschaft durch Angela Merkel, die im Ja-Sager-Milieu der DDR sozialisiert wurde. Kein Wunder, dass sie im liberalen Milieu der USA – etwa in Harvard – so hohes Ansehen genießt und gleich vier oder fünf Mal das Cover des Time Magazin zierte.

Unter den 18 bis 30jährigen in den USA ist die Begeisterung für den Sozialismus ohnehin überwältigend, wie Umfragen von YouGov zeigen. In Deutschland sind auch ältere Bevölkerungsgruppen (trotz aller düsteren historischen Erfahrungen) für den Sozialismus zu haben.

Merkels Linkskurs hat es tatsächlich fertiggebracht, aus der einst konservativen CDU auch in kulturellen Dingen so etwas wie die Partei der amerikanischen Demokraten zu machen, inklusive des Rechts auf grenzenlose Abtreibung und Ehe auch für Homosexuelle, ja mittlerweile auch Anerkenntnis für andere Familienformen wie islamischer Vielweiberei aus Rücksicht auf die kulturellen Eigenarten der Heimatländer der Immigranten.

Ein Sieg über Trump würde auch in Deutschland als ein Sieg der linksgrünen Politträumer gewertet werden, die bei dem überraschenden Wahlsieg dieses absolut unmöglichen Selfmade-Milliardärs mit dem komischen Pelz-Tier auf dem Kopf vor drei Jahren gegen die haushohe rhetorisch linksdrehende Favoritin Hillary Clinton mitgelitten und geblutet haben wie nach einer verlorenen Schlacht.

Gleichzeitig hatten nach Trumps Wahlsieg Konservative bei uns Hoffnung geschöpft. Sie durften erleben, dass das Regiment der Träumer trotz aller Medienübermacht nur begrenzte Ressourcen in der Wählerschaft hat.

Sie durften erleben, wie ein Kandidat der wirtschaftlichen Vernunft es schaffte, die Arbeitslosigkeit im Land der unbegrenzten Möglichkeiten auf ein historisches Tief zu drücken, auch übrigens das der afroamerikanischen Bevölkerungsgruppe.

Und mit Vergnügen verfolgten sie, wie dieser Trump seine Politik munter an den Medienmonopolen vorbeitwitternd seinen Wählern direkt vermittelte – sichtbar ein Sieg alternativer Medien über die etablierte und bei uns seit neuestem mit über 220 Millionen Euro staatlich subventionierte Presse.

Dieser unmögliche und sicher vulgäre Kerl Donald Trump hatte in den letzten drei Jahren unbeirrbar seine Bahnen gezogen, trotz aller Störmanöver durch die demokratische Partei und ihrer Russland-Untersuchungen und Impeachment-Verfahren, die sich zum großen Teil auf lügenhafte Zeugenaussagen stützten.

All das sollte davon ablenken, dass ihr Kandidat Joe Biden mit dem Lobbyismus für seinen Sohn mehrere rote Linien überschritten hatte – er hatte ihn in seiner Präsidenten-Maschine auf Reisen in die Ukraine oder nach China mitgenommen, wo der, Hunter Biden, lukrative Business-Deals abschließen konnte.

Leider hat Donald Trump in seinem Furor diese und andere Chancen, seinen Gegner matt zu setzen, nicht genutzt.

Aber wer wagt heutzutage noch, Wahlergebnisse vorauszusagen?

 

(dieser Text wird demnächst auf “Hallo Meinung” veröffentlicht)

 

 

 

 

 

 



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