Es gibt diesen neuen Ekeltyp in der TV-Unterhaltung, der absichtlich die Grenzen zwischen Bluff und Wirklichkeit, zwischen Ironie und Lüge verschwimmen lässt. Er macht es möglich, noch die widerlichste Beleidigung als practical joke erscheinen zu lassen, selbst wenn sie kein bißchen witzig sind. Nennen wir diesen Typus Jan Böhmermann, nur so zum Spaß, eine bis zum Kotzen verdorbene und zynische Kreatur, die sich in einer Sendenische des öffentlich-rechtlichen Rundfunkvertriebs festgesetzt hat und von dort, gefahrenfrei, seine Feindschaften pflegt.

Natürlich kämpft er für das Gute, er sammelt zum Beispiel für die unter der Antifa-Flagge Flüchtlingshandel befördernde Sea Watch und beleidigt die regierungskritische AfD. Mit seinen „Ziegenficker“-Versen über Erdogan, der nun überhaupt keinen Spaß verträgt und mit Anklage drohte, hatte er es bis auf einen Spiegel-Titel geschafft – nur um sich dann bibbernd drei Wochen lang in einem Keller zu verstecken wie nach einem Klingelstreich vor dem Hausmeister.

Nun hat er in die Debatte um die Rundfunkgebühren eingegriffen. Da die Zwangsgebühren der öffentlich-rechtlichen Anstalten (ÖR) von vielen Konsumenten angesichts des dünnen Angebots empört abgelehnt werden, nimmt er sich diese für seine nächste Provokation vor: Er stolziert als Parvenü auf Twitter vor ihrer Nase auf der Bühne herum und gibt an mit der Kohle, die er von ihnen, den Gebührenzahlern, abgreift.

Warum? Weil es sie ärgern könnte. Und da auch die AfD und zu einem gewissen Grad die FDP das gebührenfinanzierte System abschaffen wollen, verpackt er seine primitive Gehässigkeit in eine Volte gegen beide Parteien und erkärt sie zum Feindziel im „Kampf gegen räääächts“, der ja in der deutschen Entertainment-Branche noch den widerlichsten Gulli-Molch zum strahlenden Helden adelt.

Jüngst twitterte er: „Nein, Böhmi hat keine Angst um sein Gehalt. Böhmi ist ein Verfechter eines starken und unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der die privatwirtschaftlich dominierte duale Medienlandschaft in Deutschland kraftvoll ergänzt, Ihr kleinen #afdp Spinner (kein Gendern nötig).“

Er nutzt also die wasserdichten politisch korrekten Sprachschablonen, um sich und sein Recht auf Rieseneinkünfte (Platz 1 der deutschen Comedians) dahinter zu verschanzen. Und dieses nachgeschickte und von oben herabgespuckte „Ihr kleinen #afdp Spinner“ muss extrem entlastend sein für einen verklemmten Wichtigtuer, der sich im schützenden politischen mainstream so zynisch bewegt wie die Hamas in der palästinensischen Zivilbevölkerung, wenn sie ihre Raketen abfeuert.

Abgesehen von einigen mit viel Aufwand produzierten Videos ist Böhmermann als Late Night Talker eine Niete. Ihm gelingt es kaum, jenseits einverständigen Gekichers, Gespräche in Gang zu bringen. Und wer ihn in seinen Radiosendungen (Sanft & Sorgfältig/ Fest & Flauschig) mit seinem Co-Moderator schmusen hört, mag kaum glauben, dass er einem 40jährigen Familienvater mit angeblich Frau und drei Kindern zuhört, das ist alles eher metrosexuelles Tanzstunden-Gekiekse.

Harald Schmidt, die Late Night Legende, der sowohl im ÖR wie bei den Privaten Sendern Kultstatus erreichte mit Schlagefertigkeit, kreativen Spielerein und tatsächlich tabubrechenden Polen- und Naziwitzen, hat sein Gewerbe Jahre lang auf Ochsentouren im Kabarett erlernt.

Böhmermann nicht. Das spürt man schnell.

„Er kann es nicht“, sagte Harald Schmidt, der ihm in seiner Sendung durchaus Möglichkeiten gab. „Was Böhmermann kann“, setzte er hinzu, „ist die Krawallschachtel.“ Also die Medienerregung. Entertainment am Rande der Peinlichkeit.

Böhmermanns bleiches Schakalsgesicht leuchtet immer dann auf, wenn er jemandem weh tun kann. Wenn er blossstellen kann. Wenn er Verwirung stiftet oder schlichtweg lügt. Über seinen Beitrag zur Sendereihe „16x Deutschland“ führt Wikipedia aus:

„Mit seiner dokumentarisch wirkenden Satire wurden „Publikum und Mitwirkende verschaukelt“, wie der Mediendienst Kressreport kritisierte. Ein von Böhmermann interviewter Museumsexperte sei über die satirischen Absichten getäuscht worden, und einem Rathaus-Pförtner habe das Filmteam ohne Absprache eine Schimpfkanonade in den Mund gelegt…“

Das Erstaunlichste bei all dem Treiben ist, dass ihm für all seine journalistischen Regelverletzungen Girlanden gewunden werden – von Journalisten. Also von solchen, die schon immer irgendwas mit Medien machen wollten, und seine Späße als “raffinierte Dekonstruktionen des Medienbetriebs“ abfeiern. Sie überhäufen ihn mit Preisen.

Als Günther Jauch einst einen Filmausschnitt präsentierte, in dem der Finanzminister Yanis Varoufakis den Stinkefinger zeigt, behauptete Böhmermann, das Video sei von ihm manipuliert worden. Dafür wurde er 2016 mit dem Grimme-Preis in der Kategorie Unterhaltung/Spezial – Innovation ausgezeichnet. Interessant, dass die aus ÖR-Angestellten besetzte Grimme-Jury Fälschungen für „Innovationen“ hält.

Und Böhmermann ist nicht allein – da gibt es noch Joko und Klaas und Krömer und und, die es unfassbar abendfüllend finden, eklige Sachen zu essen und zu erkären (und selbstverständlich ebenfalls für das GUTE sammeln wie Schlepperboote im Mittelmeer zu finanzieren – auf einem von ihnen wurden soeben drei gesuchte Folterer aus Libyen verhaftet)…lauter junge gerissene Geier also, die sich über das Aas eines in Deutschland zumindest ausgelaugten Mediums hermachen. Sie produzieren Müll für ein gehirnamputiertes junges Publikum, das ohnehinlängst zu You-Tube gewechselt ist.

Allen voran aber humpelt Flügel schlagend Böhmermann: das letzte Aufgebot eines ausgezehrten Zwangsgebühren-Systems, für eine Zielgruppe, die den Intendanten längst ins Netz verschwunden ist: Teenager schauen einfach nicht mehr in die Röhre, die ihre Eltern bezahlen müssen.

 

 

 

 

 

 

 



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