Morgenmeditation mit Meister Eckharts „Reden der Unterweisung“. Die 11. heißt: „Was der Mensch tun soll, so er Gottes vermißt und Gott sich ihm verborgen hat“. Ein sonniger Morgen, der Blick geht hinüber zur Eiche, in deren Krone der Wind spielt, weit hinten der Spiegel der Ostsee, darauf die bunten Segel der Kiter. Pure Schönheit, purer Frieden…

Meister Eckart meditiert über das „dein Wille geschehe“ aus dem Vater Unser. Nur wenn wir unseren Willen aufgeben, werden wir ganz von Gott umfangen sein, ja, gotthaft werden. 

Nicht nur diese Einsicht beschäftigt mich, sondern auch das vergilbte Papier, auf das sie gedruckt ist. Ein schmales Heftchen aus dem Insel-Verlag, Leipzig 1944! Tatsächlich ist es dem Verleger gelungen, in dieser Absturz- und Höllenfahrtszeit der Bombennächte ein Kontingent Papier zu ergattern, um Eckarts Einsichten zu drucken. In der Annahme, dass es Leser dafür gebe. Ja, vielleicht sogar, dass es dafür mehr Leser gebe als in Friedenszeiten. Wo alles Hoffen auf eine Veränderung der äußeren Umstände vergeblich ist, schürft der Mensch nach inneren Ressourcen.  

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Die FAZ macht mit der Meldung auf, dass nur noch 9 Prozent der Bundesbürger der SPD zutrauen, mit Krisen wie den derzeitigen fertig zu werden. Diese Partei boxt seit Jahren über ihrer Gewichtsklasse und der Bundespräsident, der ihr angehört, ebenfalls. Das hindert ihn nicht, sein Amt als Propaganda-Ministerium der Regierungspolitik zu nutzen, sei es die tumbe „Gegen Rechts“-Rhetorik, die jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit mit Pathos übergestülpt wird, oder die Prämierung von Kassandras aus der Wissenschaft, die die strengen und demokratisch zweifelhaften Freiheitsentzüge während der Corona-Epidemie mit unheilvollem Zahlenwerk stützen.

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Zur Antifa-Rhetorik des Ersten Mannes im Staat: Sie kommt derart vorhersehbar und plump dahergehumpelt, wie sie das mit den leninistischen Belegstellen in den K-Gruppen der frühen 70er Jahre tat, als es darum ging, den todsicheren Sieg der kommunistischen Weltrevolution zu prognostizieren. Steinmeier wurde in dieser Zeit geprägt. 

Man sollte nicht vergessen: Steinmeier wurde in dieser Zeit vom Verfassungsschutz beobachtet. Es war die Zeit der konservativen sozialdemokratischen Kanzler wie Willy Brandt und Helmut Schmidt, die den Radikalenerlass bzw. die Nachrüstung beschlossen und dabei Steinmeier und genossen auf dem Kieker hattten. 

Die Morde eines Geistesgestörten Hanau liefern Steinmeier zum Beispiel Anlass, vor den Gefahren des Faschismus zu warnen und indirekt einen Ausschluss der AfD, der größten Oppositionspartei des Landes, aus dem politisch zugelassenen Spektrum zu befeuern. 

Auch den Zug der Protestdemonstranten in Chemnitz nach dem Mord eines Deutsch-Kubaners durch einen syrischen Flüchtling, nahm er zum Anlass, unter dem Motto „Wir sind mehr“ ein Zusammenstehen der „Demokraten“ zu fordern wobei wiederum klar wurde, dass er die AfD nicht dazu rechnete. Dafür verantwortete er, dass linksradikale Rapper wie „Feine Sahne Fischfilet“ von „Bullenhelmen“ grölten, die runterzuschlagen seien, und davon, Eva Herrmann ‚durchzuficken‘ „bis sie grün und blau ist“.

Geradezu grotesk war seine Veredelung einer halluzinierten „Verteidigung des Reichstages“. Parallel zur großen „Querdenker“-Demonstration hatte sich einige von sogenannten Reichsbürgern mit ihren weißroten Fahnen, aber auch in Fahnen der USA und der Türkei Gehüllte auf die Reichtagsstufen zubewegt, die  allerdings nur Wunsch äußerten, von dort oben Selfies zu schießen und keine Anstalten machten, ins Gebäude einzudringen. Diese drei Beamten nun wurden von SPD-Präsident Steinmeier zur Audienz empfangen und zu Helden stilisiert; prompt forderte der Linken-Chef Bartsch das Bundesverdienstkreuz für die Beamten.

Ausgeschlossen ist das nicht, denn Steinmeier prämiert mit dem Bundesverdienstkreuz gern Leistungen, die sich als PR für die politische Klasse in Berlin nutzen lassen.

So verlieh er nun dem Virologen Christian Drosten das Bundesverdienstkreuz, obwohl der Mann heftigst umstritten ist wegen seiner apokalyptischen Extrapolationen eines absuden Zahlenwerkes, das lediglich Infektionen, nicht aber tatsächliche Erkrankung oder Todesfälle, auch keine Vergleichsgrößen der Testate veröffentlicht. Er hatte einst Millionen von Toten vorhergesagt, sollte man seinen Fopr5derungen nicht Folge leisten. 

Viele seiner Kollegen, darunter die deutsche Ärztekammer, haben sich gegen die Panikmache verwehrt und sie gefährlich oder schädlich genannte – Steinmeier jedoch gibt ungerührt Gas, trotz aller Demonstrationen und Proteste, nach dem erzieherischen Motto: Jetzt erst recht!

Das hier zum Thema Panik und Presse: Immerhin hat es sich der Kölner Stadt-Anzeiger verkniffen, die Begleitumstände des überraschenden Dahinscheidens des 97-jährigen zu verschweigen