4.Oktober 2020 – Erntedankfest

 

Was für ein glorreicher sonnig-frischer Herbsttag. Auf dem Weg zur Kirche ein Blick in diesen urweltlichen Redwood-Baum, der sein zartgrünes Blattwerk in den blauen Himmelsdom hebt.

Wie wir wohl aus Gottes Perspektive aussehen? Und unsere Vorhaben und Pläne? Der Mensch plant, und Gott lacht sich schief…Wie können wir überhaupt Voraussagen machen, wenn uns das schon bei Wahlen mit ihren Umfragen und Meinungserhebungen nicht gelingt? Und ist das alles überhaupt wichtig, und nicht doch einfach lächerlich, wenn ich am Stamm dieses Astwerks in den Himmel schaue? Um es mit Benn zu sagen: „Ich weiß, dass Gott auch außerhalb der Welt/, noch manchen Trumpf in seinem Skatblatt hält…“ Heute wird das Erntedankfest gefeiert, das ist wichtig.

 

In der Kirche Stella Maris in Kappeln ist der Altar mit den Früchten des Feldes und der Gärten geschmückt.

Der alte Baron sitzt wieder mit der Baroness in seiner Bank, fünfte Reihe rechts von vorne, ganz vorn ist abgesperrt für ein Paar mit reichlich Kindern und Enkeln, das die Goldene Hochzeit feiert.

Noch einmal erhalten sie den Segen, noch einmal heißt es am Ende „nun dürfen Sie die Braut küssen“, und ich erinnere mich an meine Eltern und ihre diamantene Hochzeit, und wie uns fünf Söhnen das Wasser in den Augen stand.

Die Alten hier haben geheiratet, als ich in eine maoistische WG zog, um die Welt zu verändern, aber die Madonna von zuhause hatte ich mitgenommen, sicher ist sicher.

Am Ausgang gibt es Tüten mit Stockrosenkeimen.

Das Feld vor unserer Wiese ist abgeerntet, die Jahreszeiten sind hier auf dem Land spürbarer, das Korn und die Kürbisse am Altar sind echt, “Der Segen der Erde“ ist sichtbarer, was für ein wunderbarer elementarer Hamsun-Roman das übrigens ist.

 

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Für unsere Kirche ist es dann doch nicht unwichtig, wer ins Weiße Haus einzieht, da hat Gerhard Kardinal Müller, der einstige Chef der Glaubenskongregation, völlig recht  http://kath.net/news/73025 Wenn Papst Franziskus, der Linkspopulist, auch geradezu albern sichtlich auf den Fotos mit Donald Trump böse Miene machte und der Linken Protestbilder lieferte

– auch er wird nicht daran vorbeikommen, dass Trump eine eindeutig katholische Haltung zur Abtreibung einnimmt. Und daran, dass er der seit Langem erste amerikanische Präsident ist, der Ernst macht mit seiner Suche nach einem Frieden im Nahen Osten, und der die kriminellen und korrupten islamistischen Organisationen Hamas und Fatah, die ihr palästinensisches Volk zur Geisel gemacht haben, umgeht und arabische Bündnispartner gewinnt.

Mit der Nominierung der Katholikin und Abtreibungsgegnerin Amy Coney Barrett, Mutter von fünf leiblichen und zwei Adoptiv-Kindern für den Supreme Court, hat Trump an seinem Vermächtnis gearbeitet – er hätte, wenn die Nominierung erfolgt, in seiner Amtszeit mit drei Richter-Ernennungen einen überwiegend konservativen Supreme Court zusammengesetzt, auf Jahre hinaus.

Barrett schrieb einst, dass es im Anwaltsberuf nicht nur um Karriere oder Ruhm gehe, sondern darum „Gott zu kennen, zu lieben und ihm zu dienen“. Für einen Katholiken gilt das in jeder Arbeit, durchaus auch der des Journalisten.

„Bei den bevorstehenden Wahlen sind drei Punkte entscheidend“, sagte Kardinal Müller in einem Interview. „Erstens das Ja zum Leben gegen Abtreibung, zweitens die Religionsfreiheit gegen das Mainstreaming der Geschlechterideologie und drittens die Mission der Vereinigten Staaten, Demokratie und Menschenrechte gegen Diktaturen zu verteidigen.“ Und hier ganz besonders gegen das totalitäre China, das alle Anstalten macht, demokratischen Widerstand, egal wo, niederzuwalzen, und die Menschen unter das Joch nihilistisch-kommunistischer Masterpläne zu zwingen. Eine Schande, dass Franziskus mit seiner Anerkennung der katholisch-chinesischen Staatskirche die dortige tapfer-kämpfende katholische Untergrund-Kirche verriet.

Es gehe bei diesen US-Wahlen, so Müller, um die ganze Spannbreite von der „Wahrheit über den absoluten Wert jedes Einzelnen“ über die „Religionsfreiheit“ bis hin zu den „tieferen Dimensionen dessen, was in diesem Moment der Weltgeschichte auf dem Spiel steht“.

Er warnte davor, nur ein Urteil abzugeben, das auf subjektiven Empfindungen und ideologischen Präferenzen beruhe. Doch nach genau dieser Elle, der linksgrünen, messen unsere Medien den Wahlkampf und versteigen sich, nach Donald Trumps Corona-Infektion, zu den zynischsten Kommentaren, etwa wenn die schmallippige Tagesthemen-Kommentatorin Christa Meier die Erkrankung als Quittung für Donald Trumps „bizarre Lügen“ beschreibt.

Nun ist er bereits aus dem Krankenhaus entlassen, und in den Straßen von Maryland feiern ihn die Menschen – er ist dabei, nicht nur der Wut auf ein verlogenes linksliberales Polit- und Medien-Establishment Gestalt zu geben, sondern tatsächlich die Herzen zu erobern.

 

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Zum Jahrestag der Wiedervereinigung fielen dem amtierenden Ersten Mann der politischen Wagenburg Berlin Frank-Walter Steinmeier (siehe Eintrag auf dieser Seite) wie erwartet nur pathetische Worthülsen ein, von denen die Hälfte den Faktencheck nicht bestanden und die andere Hälfte parteipolitische Borniertheit verrieten, wie selbst der Chefredakteur des Tagesspiegel nicht umhin kam, anzumerken. Etwa wenn er den amerikanischen Bündnispartner in einen damaligen und einen heutigen aufteilte.

Linke Bonzensprache, angerührt mit einem Beton, auf den Honecker neidisch gewesen wäre.

Da die Anzahl der zwangsverpflichtend Beiwohnenden durch die Corona-Regeln begrenzt war, fielen die Bürgerrechtler raus, also genau die, die den Anstoß zur damaligen Revolution gegeben hatten.

Tatsächlich: die Ja-Sager-Nomenklatura von einst hat heute wieder das Sagen, von Innensenator und Demonstrationsverbieter Geisel in Berlin zur FDJ-Sekretärin im Kanzleramt, womit eine Warnung von Bärbel Bohley Wirklichkeit wurde – “sie” werden Mittel und Wege finden, prophezeite sie vor ihrem Tode düster, den alten Macht- und Überwachungs- und Denunziationapparat neu zu installieren!

Ehrlicher als Bonze Steinmeier und treffender trat Arnold Vaatz, Vize-Fraktionschef der CDU, im Sächsischen Landtag in Dresden auf und brachte, was sonst – Regierungskritik:

„Es muss möglich sein, über die Energiepolitik der Bundesregierung zu streiten; für die Nutzung der Kernenergie einzutreten; die Wirklichkeitstauglichkeit unseres Risikobewusstseins zu prüfen; die Gefahren unserer Verschuldungspolitik abzuwägen; die Wirksamkeit unserer Entwicklungspolitik zu hinterfragen; unnütze Bürokratie beim Namen zu nennen und zu beseitigen; eine saubere Trennung von Asylpolitik einerseits und Einwanderungspolitik andererseits einzufordern. Und all dies, ohne an den Pranger gestellt zu werden oder an den Pranger zu stellen.

Wenn hier Allensbach zufolge heute fast 80 Prozent der Menschen sagen, man müsse sich beim Sprechen über manche Themen wieder vorsehen, dann frage ich mich allerdings: Ist die Freiheit von 1990 heute noch Lebenswirklichkeit?“

 

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Dem ist nichts hinzuzufügen, nur dieser hübsche Bilderwitz: