Das Volk ist erwacht und richtet seinen Zorn gegen eine politische Klasse, die arrogant und korrupt ist – und den Reichtum des Landes verschwendet.

In den Tagen, in denen der brasilianische Fußball starb, wurde die brasilianische Demokratie geboren. Das wäre ein hübscher erster Satz, allerdings stimmt er nur halb, denn die Seleção, die Nationalmannschaft, spielt prächtiger als erwartet während des Confed-Cups, der Generalprobe für die Weltmeisterschaft. Sie hat es aber auch leichter als die Demokratie. Sie spielt nach Regeln, an die sich alle halten müssen, und sie kann Ergebnisse vorweisen. Die Demokratie dagegen ist endlose Fummelarbeit, und ständig ändern sich die Regeln.

Die wichtigste Regel im Moment ist die Einhaltung der Redezeit, hier in Leblon-Ipanema, auf den teuersten Quadratmetern Rio de Janeiros, vielleicht ganz Brasiliens, wo die Demonstranten vor dem Haus des Gouverneurs ihre Zelte aufgestellt haben. Eine Art brasilianisches Occupy. Drei Minuten, sagt Bruno, der die Stoppuhr laufen lässt, dann aber souverän ignoriert.

Über die Felsen am Ende der Bucht sind die Lichter der Favela Vidigal gestreut wie Sternenstaub, vom Meer her weht eine sanfte Brise und vom Kiosk der scharfe Geruch eines Churrasco, doch vor den Zelten wird debattiert wie derzeit überall im Land. Brasilien ist erwacht, und das Volk stellt Forderungen.

Das Volk hier besteht aus ein paar Kunststudenten, einigen Hausfrauen und Rentnern. Luiza singt sonst Jazz und wohnt in der neureichen Barra, Bárbara schreibt Gedichte, ihre Eltern sind Professoren, und Jair, der Rasta aus Bahia, schwört, er werde “sterben für die Sache”. Alle applaudieren hingerissen, allerdings weiß noch keiner, was die Forderungen eigentlich sind. Das soll dieser Kreis ermitteln, den sie “Aquárius” nennen.

Freie Aussprache. Der junge Feuerwehrmann Álvaro, den sie mit 13 Kollegen während der gewalttätigen Proteste ein paar Tage zuvor ins Hochsicherheitsgefängnis Bangu 1 gesteckt hatten, fordert seine Wiedereinstellung sowie bessere Bezahlung und Ausbildung der Militärpolizei!

Häh? Erstaunen in der Runde. Álvaro begründet: Bessere Bildung macht bessere Menschen.

“Aber du kannst doch nicht die ganze Menschheit erziehen, das dauert Jahre”, wirft Sylvia, die Hausfrau, ein.

Erregter Wortwechsel. Weiter. Rodrigo findet, man müsse etwas gegen die wiederkehrenden Überschwemmungen im Landesinneren unternehmen. Lúcio will, dass die vertriebenen Obdachlosen wieder in die leerstehenden Häuser zurückkehren dürfen. Rentner Renato will hier eigentlich nur Bananen essen, er nimmt sich die dritte, und die alte Lourdes aus Vidigal möchte, dass ihr Haus repariert wird, weil der Nachbar ihre Wände beim Umbau eingerissen hat.

Vor allem aber soll der Gouverneur endlich erklären, warum der Staat für die Renovierung des Maracanã-Stadions so viel Geld zahlt – dabei sollte doch kein einziger Real an Steuergeldern ausgegeben werden. Mittlerweile geht der Zuschuss in die Hunderte Millionen. Die Liste ist lang. Demokratie ist schwer, und es hat sich einiges angesammelt.

“Falls die Seleção in ihrem Bus vorbeikommt, lasst euch nicht ablenken”, beschwört Bruno. Man ist sich hier einig: Fußball ist Opium für das Volk. Fußball ist Verlegenheit, ist ein Zeichen der Unreife. Dass der Volksaufstand ausgerechnet ein brasilianisches Fußballfest nutzt, ist nicht ohne Ironie. Möglicherweise aber hat er auch mit der Arroganz der Fifa zu tun, die unten im Copacabana Palace am schimmernden Pool feiert; sie steht für alles, was schlecht ist am Fußball, für Korruption, Verschwendung und Zynismus.

Milliarden für Stadien, die keiner braucht, nur um Brasilien glänzen zu lassen? Ein Stadion in Manaus am Amazonas, einer Stadt ohne Fußballmannschaft in der ersten Liga, so heiß, dass der Asphalt von der Straße schmilzt? Fast jeder Bundesstaat solle ein Stadion haben, hatte die Regierung von Luiz Inácio Lula da Silva beschlossen, und die Gelder dafür flossen reichlich – statt in Schulen, Straßen, Krankenhäuser.

Wohl deshalb hatte Padre José Roberto, bärtig und bullig, in seiner Predigt in Rio de Janeiro ironisch ausgerufen: Großer Vater Fifa, nimm du unsere Bedürftigen und Kranken, und heile sie. Und die Gläubigen hatten verstanden und gelacht.

Das hier ist der Brasilianische Frühling, eine Bewegung ohne Anführer, organisiert über die sozialen Netzwerke, das ist ihre Stärke. Aber können Facebook-Netzwerke Politik gestalten?

Sie können jedenfalls Druck machen. Und sie zeigen durchschlagende Wirkung, denn sie mobilisieren die Straße.

Was am 6. Juni mit einem Marsch von gerade mal 500 Menschen, die gegen die Erhöhung der Fahrpreise protestierten, in São Paulo begann, hat sich zu einem Flächenbrand des Unmuts ausgeweitet. Am 17. Juni marschierten bereits über 200 000 Menschen in Rio de Janeiro, Belém und rund 20 anderen Städten, am 20. Juni waren 1,4 Millionen Protestierende in über 120 Städten unterwegs. In Brasília, der Hauptstadt, tanzten sie auf dem Dach des Kongresses, die ganze Welt kennt mittlerweile diese Bilder. Es sind die Tourneedaten einer Volkserhebung, die die Zeitungen so stolz präsentieren wie die Siege der Seleção. Das Volk ist in Bewegung, und die Politik hat Angst.

Präsidentin Dilma Rousseff wurde ausgepfiffen während der Eröffnung des Confed-Cups, ihre Popularität stürzte um 27 Prozentpunkte ab. Sofort versprach sie in einer Fernsehansprache Reformen und stellte ein Plebiszit in Aussicht. Die Fahrpreiserhöhungen wurden zurückgenommen, genauso ein skandalöses Gesetzesvorhaben, das Straffreiheit für korrupte Abgeordnete ermöglichen würde. Auf einen Schlag sollen 19 Milliarden Euro für öffentlichen Transport lockergemacht werden. Und gerade ist der erste korrupte Abgeordnete inhaftiert worden, der sein Verfahren drei Jahre hinausgezögert hat. Die Regierung überschlägt sich förmlich in diesen Tagen.

Allerdings laufen gegen fast 200 Abgeordnete Ermittlungsverfahren. Einer ist unter Mordverdacht, weil er seinen politischen Gegner mit einer Kettensäge zerlegt haben soll. Der andere hat zehn Millionen Dollar, gedacht für ein Straßenprojekt, ins Ausland geschafft. Wieder einer hat drei Priester, die sich für die Landlosen einsetzten, entführen lassen.

Der Kongress ist heute in Brasilien die wohl am meisten verachtete Institution. Das Magazin “Veja” zeigt ihn auf einer Klippe, Abgeordneten-Ratten fallen in den Abgrund, während von der anderen Seite Demonstranten hineindrängen. “Vielleicht niemals zuvor war Brasilien unter dem Kommando von Leuten, die so überheblich waren wie Lula, Dilma Rousseff und die Barone der PT”, schreibt “Veja”.

Tatsächlich scheint die PT völlig abgehoben zu haben. Allein der aufgeblähte Staatsapparat mit seinen 39 Ministerien verschlingt 100 Milliarden Euro pro Jahr. Rousseff gibt pro Friseurbesuch 214 Euro aus. Wieso, fragen die Leute? Hat sie Haare aus Gold, seit sie Präsidentin ist?

In einer vornehmen Dinnergesellschaft in den Hügeln des Jardim Botânico beugt sich der Staatsrechtler Carlos Bolonha über sein Kristallglas und erklärt, wie undurchführbar das von Dilma Rousseff angekündigte Plebiszit sei. Und wie sehr es einem Staatsstreich von oben nahekäme. Venezuelas einstiger Linkspopulist Hugo Chávez hat vorwiegend mit Plebisziten regiert.

Schwere Zeiten für die Arbeiterpartei PT. Sie sitzt im Glashaus, und sie kann nicht mit Steinen schmeißen. Ja, die Linke, die traditionelle Vertretung des Volkes, ist an der Macht, doch nicht erst seit der Verstrickung der Regierung Lulas in einen Bestechungsskandal ist diese traditionelle Allianz gebrochen und das Vertrauen verspielt. Und Vertrauen war doch immer ihr Kapital!

Jetzt heißt es auf der Straße: Sie klauen alle, die da oben sind, egal welches Parteibuch sie in der Tasche haben. Es geht in diesen Tagen um einen fundamentalen Vertrauensbruch. Eine neue Zivilgesellschaft wehrt sich gegen das Prinzip Politik, gegen die Parteienvertretung, gegen die Fäulnis der Institutionen.

Fußball? Ein Lacher. Samba? Hör mir auf. Karneval? Vergiss es.

Die Gastgeberin, eine Professorin, fordert einen neuen Sturm auf die Bastille. Ein junger Unternehmer spricht über die enormen Steuern und die wenigen Leistungen, die der Staat im Gegenzug liefert. Alle sind sich einig: Der Gigant Brasilien, die mächtige Wirtschaftslokomotive, ist in Fahrt gekommen in den vergangenen Jahren, allerdings sind die Gleise verrottet, das Stellwerk ist veraltet, das Personal aus den feudalen Zeiten. Tatsächlich schaffen die Autos heute in den verstopften Innenstädten von Rio oder São Paulo im Durchschnitt genau das Tempo der Kutschen – rund 18 Kilometer pro Stunde. Das Land durchläuft vielleicht keine Revolution, aber eine Modernisierungskrise.

Ein weißbärtiger Arzt zitiert den Spruch, den er auf einer Demonstration gesehen hat: “Ein wahrhaft entwickeltes Land ist keines, in dem die Armen ein Auto haben, sondern eines, in dem alle den öffentlichen Transport benutzen können.” Tatsächlich wirken die vollgestopften Busse in den aufgerissenen Straßen von Rio wie Gefangenentransporte.

Mein Gott, er ist so schön, dass die Augen tränen, dieser Blick von der Anhöhe der Küstenstraße Avenida Niemeyer über das Meer. Unten am Ipanema-Strand vor dem Occupy-Lager spielen die Volleyballmannschaften. Marcus hier oben am Kiosk spielt den Klassiker “País Tropical”, eine Alte singt mit. Das alles soll nun nicht mehr gelten? Das soll nun falsch sein?

Ist es nicht. Nur das gönnerhafte Grinsen, das diese Folklore begleitete in der Vergangenheit, ist verschwunden. Den Brasilianern hängen in diesen Tagen die eigenen Klischees zum Hals heraus.

In der Favela Vidigal ein paar Kurven weiter, gleich gegenüber vom Sheraton-Hotel, in dem die Seleção abgestiegen ist, wird der Besucher mit einer Weisheit empfangen, schwarz auf türkisfarbenen Kacheln: “Alle Menschen wollen von Natur aus den Weg zum Guten finden. Alle sind von Natur aus mit den gleichen Rechten ausgestattet.” Als Autor steht Aristoteles darunter.

Das Pathos und das Ideal gehören so sehr zur sentimentalen Propaganda Brasiliens wie seine zynischen Politiker. Hier sollen sie die Herzen in der Favela höherschlagen lassen. Gegen das Elend gibt es zwar kein vernünftiges Abwassersystem und keine Ärzte, aber die moralische Aufrüstung.

Gegen das Elend gibt es allerdings seit einigen Jahren auch die UPP, die Nachbarschaftspolizei, die nun zumindest für Sicherheit sorgen soll auf einem der einst gewalttätigsten Hügel von Rio. Seit die Elitetrupps der BOPE, diese schwarz uniformierten Außerirdischen, die Herrschaft des “Comando Vermelho” gebrochen und die Drogenbosse vertrieben haben, wird der Hügel für die Mittelklasse interessant. Spekulanten kaufen Grundstücke auf; der Blick ist einfach unwiderstehlich.

Auf einer Mauer ist noch ein Graffito aus den alten Tagen zu sehen, das sich einer der Bosse bestellt hatte: Es zeigt ihn als Kapitalisten mit Zigarre. Nun sitzt der Boss im Gefängnis, und die Jungs, die auf dem ummauerten Fußballplatz mit ein paar Kampfhundwelpen spielen, halten wenig von den Polizisten, die hier mit umgehängtem Sturmgewehr patrouillieren.

“Es ist vielleicht sicherer geworden für die Touristen und die Spekulanten, aber für uns hat sich nichts geändert”, sagt Felipe, der seine blutige Nase abtupft, weil ihm einer der Hunde die Pratze übergezogen hat. Blöde Töle, böser Blick, Blut tropft. Die Bosse sind weg, sagt Felipe, aber Drogen sind noch immer leichter zu besorgen als Brot. Gut, es ist ruhiger geworden, früher wurden hier Verräter in Autoreifen verbrannt, aber sonst?

Die UPP-Polizisten werden regelmäßig ausgewechselt, um Korruption zu verhindern. Aber Felipe glaubt nicht, dass es funktioniert. Nach der WM werde alles wieder wie zuvor. Nicht nur in Brasília im Kongress wird geklaut, alle haben Teil am “Jeitinho”, an der Kultur der Durchstecherei; jeder macht seinen Schnitt.

Marco Túlio Zanini, ein junger Betriebswissenschaftler, der in Deutschland studiert hat, hat die BOPE-Einheiten untersucht. In einer aufsehenerregenden Studie ist er zu dem Befund gelangt, dass ausgerechnet sie, diese schwerbewaffnete Schocktruppe mit den hinter einem Totenkopf gekreuzten Pistolen im Wappen, von Idealen beseelt ist. “Die Jungs tun ihren Job nicht für Geld, sondern sie fühlen sich als Missionare.” Einsatzbereitschaft, Opfermut, Korpsgeist. Womöglich die einzige staatliche Institution, von der sich das sagen lässt. Das muss sich doch auch auf andere Bereiche übertragen lassen. Eine Sturmtruppe als Modell? Wie verzweifelt muss die Lage sein!

Sie haben aufgeräumt in der Stadt, unter José Mariano Beltrame, dem Sicherheitschef Rios, der von außen kam und niemandem etwas schuldete. Beltrame ist sauber, und seine Jungs sind es auch, glaubt Zanini.

Das zentrale Thema des Wissenschaftlers ist Vertrauen, in der Wirtschaft und in der Politik. Seine letzte Veröffentlichung heißt “Führung durch Werte”. Doch die Werte sieht er durch die Aufstiegsgesellschaft in den letzten Jahren zerrieben, verantwortlich ist ausgerechnet Lulas linke Wirtschaftswunderpartei PT.

“Man kann nur hoffen, dass die Proteste anhalten, denn sie sind Ausdruck der Bürgergesellschaft”, sagt Zanini. Sie sind Trainingseinheiten, demokratische Wachsamkeitsübungen.

Die Demonstranten marschieren weiter. Fürs Endspiel vor dem Maracanã sind zur Sicherheit 6000 Militärpolizisten zusammengezogen worden. Sicher sind immer einige wenige Militante unter den Demonstrierenden. Doch vor allem die Mittelklasse zeigt mit ihren weitgehend friedlichen Protesten, dass sie nicht nur nach Kühlschränken und Autos verlangt, sondern nach den Rechten einer Bürgergesellschaft, die für ihre Steuern Gegenleistungen fordert: ein vernünftiges Gesundheitssystem, Straßen, Nahverkehr, Schulen.

Ironischerweise war es gerade die regierende Arbeiterpartei, die dachte, es sei mit dem Ankurbeln des Konsums getan. Doch mittlerweile macht das Wirtschaftswunder schlapp. Die Staatsverschuldung ist laut der Tageszeitung “O Globo” so hoch wie seit 18 Jahren nicht, die mehrheitlich staatliche Ölfirma Petrobras praktisch bankrott, die Inflation wächst. Auch das Volk hat Angst.

Nichts jedoch hatte die Öffentlichkeit in den letzten Jahren so bewegt wie die Anhörungen zum “Mensalão”-Skandal, einer kriminellen Operation, mit der die Regierungspartei PT in Zusammenarbeit mit Staatsbetrieben mehrere Abgeordnete geschmiert hatte, um lukrative Großprojekte durch den Kongress zu schleusen.

Ausgerechnet Joaquim Barbosa, den noch Lula ins oberste Gericht geholt hatte, verlangte in einer Brandrede, den Schweinestall auszumisten. Barbosa wird seither als Held gefeiert. Einer, der für die Werte der Demokratie steht. Er würde sofort gewählt werden, wenn er kandidierte, sagen die Leute. Mittlerweile sind 74 Prozent der Bevölkerung dafür, dass die Drahtzieher des Bestechungsskandals sofort ins Gefängnis wandern.

Keiner aus den Occupy-Zelten in Ipanema hat hingeschaut, als die Seleção ins Maracanã zum Finale einlief. Nur Jair, der Rastamann, der für die Sache sterben wollte, war plötzlich abtrünnig.

An der Copacabana sind nur zwei Kioske mit Fernsehern bestückt. Im “Sindicato” dagegen, einer Churrascaria an der Promenade, haben sich ein paar Dutzend Fans zusammengefunden. Sie haben kaum Platz genommen, als Fred, der neue Bomber der Nation, sich durchrammelt in den Strafraum der Spanier und im Liegen verwandelt. Das zweite Tor von Neymar ist spektakulär, der Jubel schwillt an. Sie spielen gut, die Brasilianer, schlank, ideenreich, schnell. Sie haben sich zurückgemeldet im Weltfußball. Nach dem 3:0 gibt es stehend Applaus. Fußball funktioniert.

Doch nach dem Spiel ist vor dem Spiel.

Das gilt ganz besonders für den endlosen Prozess der brasilianischen Demokratie, in der es offenbar auch künftig nicht ohne Doppelpässe und taktische Winkelzüge abgeht. Für diese Woche haben die Gewerkschafter, die meisten PT-Mitglieder, einen Generalstreik angekündigt. Brasiliens Arbeiterpartei mobilisiert gegen sich selbst, um erneut in Führung zu gehen.

Mal sehen, wer gewinnt.

Erschienen am 08.07.2013 im DER SPIEGEL 28/2013