Ach Ulf Poschardt, ich hatte dich in einem Theaterdonner auf X gesehen, wo du die Backen gebläht hast gegen das korrupte Medien- und Parteienestablishment, das die Migrationsgefahren allzu lange kleingeredet hatte, und war überrascht.
Mit einem kleinen Satz hatte ich dich daran erinnert, dass Du einst als Refugees-Welcome-Einpeitscher den gleichen Quark von dir gegeben hast, den du jetzt kritisierst, mit einem Buch sogar. Und daran, dass Du meinen Gegenquark aus dem Blatt gekegelt hast und kurz darauf mich gleich dazu.
Ein einziger Satz, der mittlerweile über 100.000 mal gesehen, zahlreich geteilt und geliked wurde.
Aber Ulf, du hast den Quark doch mitproduziert und streng darauf geachtet, dass der Gegenquark (z.B von mir) nicht ins Blatt kam😡 https://t.co/3dBLjhC59E
— Matthias Matussek (@mmatussek) January 23, 2025
Viele wollten Näheres wissen. Auch die TE-Kollegen. Nun denn, hier kommt es.
Zunächst einmal Kompliment für Deine Trend-Witterung, Posh, altes Spice Girl. Du bist darin wahrscheinlich das begabteste Trüffelschwein der Branche. Mit Deinem Buch „(Shit)Bürger“, das mit seinem braunen Packpapier-Cover einen lässig-schmucklosen Piratenlook bemüht – von Mode und Pop und Punk verstehst du einiges – drischst Du plötzlich auf den von Dir bisher hofierten Mainstream los, der das Land in den letzten Jahren nach jedem Migrantenmord sedierte mit den Worten: Bitte weitergehen, hier gibt’s nichts zu sehen.
Ja, Du warst wichtiger Teil der woken Meute. Und nun plötzlich Widerstandskämpfer?
Auf der Rückseite Deines Buches prangt tatsächlich der Anarcho-Spruch “Macht kaputt was euch kaputt macht“. Zum Wiehern. Kaschmir-DJ Posh legt auf.
Hier unsere Geschichte.
Bereits zwei Wochen, nachdem ich Deinem Drängen nachgegeben hatte, doch bitte endlich zur Welt zu wechseln, um besonders im „lahmen“ Feuilleton „aufzuräumen“, lernte ich Dich als doch reichlich unlockeren Machtbullen des Wokismus kennen, Ulf.
Auch Angst stand in Deinem Gesicht. Zu meinem großen Erstaunen, denn ich dachte, ich hätte zu einem konservativen Blatt gefunden, nachdem ich nach über einem Vierteljahrhundert aus dem Spiegel, der ins woke Nirwana aufgebrochen war, regelrecht geflüchtet war.
Quasi als Einstand hatte ich kurz nach Besiegelung meines Autorenvertrages eine kleine Glosse verfasst. Zu einer TV-Diskussion über die von queeren Aktivisten unterwanderte sexuelle Früherziehung in Kindergärten hatte ich den Satz hingeschrieben „Ich bin wohl homophob, und das ist auch gut so.“ Eine Pointe, die ich unwiderstehlich fand in einer Stadt, in der der Bürgermeister seine Wahlen gewann mit dem Satz „Ich bin schwul, und das ist auch gut so.“
Die Clickzahlen, die in dem Großraumbüro der Welt auf die Wand projiziert wurden – denn das war dort die eigentliche Währung – gingen durch die Decke, offenbar hatte ich einen Nerv getroffen. Die Zustimmung überwog, doch auch der schwule Flashmob sammelte sich, mit eindeutigen Morddrohungen.
Ich wurde von Hamburg aus nach Berlin zitiert, nicht etwa, um die Belobigung für einen doch recht wirkungsvollen Text abzuholen – sondern: eine Abmahnung!
Ich hatte Dich zur Rede gestellt Ulf, „Alter“ sagte ich mit größtmöglicher Höflichkeit, „das ist doch nicht Dein Ernst, haben sie Dir ins Hirn geschissen?“, wir waren bis dahin eher kumpelhaft unterwegs, aber Du hast schmallippig auf dieser Disziplinarmaßnahme bestanden.
In Deiner in Wahrheit linksgrünen Redaktion gab es offenbar regelrechte Aufstände und Vollversammlungen gegen meine Glosse. Und Du?
Du hast nicht etwa meine Meinungsfreiheit verteidigt, zumal in einer eindeutig satirischen Formulierung, sondern reagiert wie die wahnsinnige „Penthesila“ bei Kleist: „Die Elefanten peitschet, die Hunde hetzet auf ihn los!“
Du hast zwei Redakteure beauftragt, im eigenen Blatt gegen mich loszulegen und als „unchristlich“ zu beschimpfen. Als Gipfel ludst Du Claudia Roth zu einer Polemik ein, die mir einen Verstoß gegen die Menschenrechte vorwarf.
Damit war ich gleich zu Beginn als Aussätziger markiert, was reichlich unangenehm war. Allerdings lieferte ich als unverbesserliche Frohnatur weiter. Politikerporträts (Bosbach, Lammert, Wagenknecht usw), Reportagen (meine Geburtsstadt Oberhausen, Karneval und Olympiade in Rio), einen Essay zum 100. Jubiläum der Intellektuellen-Hysterie zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs erst nach Intervention durch den damaligen Herausgeber Stephan Aust, ansonsten viel lustigen unanstößigen Pop-Quatsch. Ja sogar ein mir heute peinliches allzu zu nettes Geburtstagsständchen für Merkel, die Hausfrau, zum 60., war darunter, als einige Monate älterer zur Jüngeren, mit Trost für die nun angebrochenen letzten Tage.
Tja, und dann öffnete die wurschtige Dame mit den auf’s Existenzminimum abgekauten Fingernägeln die Schleusen des Landes, dann brach die „Flüchtlingskrise“ über das Land herein mit all dem Refugees-Welcome-Gedröhne, orchestriert vom Hause Springer und der Bild unter Dieckmann und Reichelt, jawoll, auch dem von mir oft gerühmten Reichelt (Alexander Wallasch hat auch ihm einen offenen Brief geschrieben).
Zurück: In diesem verlogenen Münchner Bussibusssi-Gutmenschen- und Massenkundgebungstaumel unter Amelie Fried, und Gaucks Zertrennung des Landes in „Hell- und Dunkeldeutschland“ stand ich auch für Dich, Ulf, eindeutig auf der falschen Seite. Mir kam damals dieser tatsächliche „Shitbürger“-Tanz in der Redaktion vor, als hätten alle LSD im Leitungswasser, weshalb ich später mein Buch über diesen Wahnsinn „White Rabbit“ nannte, nach der Psychedelic-Hymne von Jefferson Airplane in Woodstock.
Und als die wurschtige Kanzlerin und nun gar nicht mehr harmlose Mutti und Hausfrau, sondern beinharte Demagogin, am Jahresende warnte „vor denen, die da demonstrieren und Hass in ihrem Herzen tragen“, war ich restlos bedient.
Und ich begann, dagegen anzuschreiben und zu berichten. Ich lief mit im Zug derer, die da demonstrierten, nämlich durch die Dresdner Winternacht mit Pegida, und ich sah keine hasserfüllten, sondern eher verschlossene Gesichter und hörte keine wütenden Kampfschreie, sondern nur Schritte in der Nacht von Tausenden, und mir kam es vor, so schrieb ich, „als schritten die immer weiter und weiter und aus dieser Gesellschaft hinaus.“
Dann schrieb ich über den schwarzen AfD-Abgeordneten Achille Demagbo aus Benin, der ratlos vor den Fenstern seines Büros in Kiel stand, auf die die Antifa „Rassisten“ geschmiert hatte. Ja, der Kampf gegen rechts umschloss nun alle, die in der Migrationsfrage zur Besonnenheit rieten und natürlich vorneweg die AfD, egal welcher Hautfarbe.
Für Dich, Ulf, war die AfD immer nur ein Haufen von Nazis, für mich nicht. Das war der Unterschied. Und noch heute kommt in deinem Blatt kaum je eine Nennung der AfD ohne den Zusatz „der in Teilen rechtsextremen Partei“ aus, was, wie wir wissen, das Brandmaueretikett eines hemmungslos instrumentalisierten Verfassungsschutzes ist.
Von Dir kein Wort, soweit ich es überblicken kann, ich lese die Welt nur sporadisch, über den fortdauernden Skandal, AfD-Abgeordneten, allen voran Alice Weidel, Hotelübernachtungen zu verbieten, deren demokratische Parteitage zu blockieren, den Bundestagsvizeposten zu verweigern, oder die von der Regierung orchestrierten Massendemonstrationen gegen rechts mit „AfDler töten“-Plakaten.
Mich erinnert das an den Mob aus finsterer deutscher Vergangenheit. Ja, Ulf, Du kennst Ignazio Silones Satz: „Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‚Ich bin der Faschismus‘, sondern er wird sagen ‚Ich bin der Antifaschismus‘‘“
Aber zurück zu uns beiden: Mein nächster Text zum migrantischen Terrorismus wurde schon nicht mehr von Dir gedruckt.
Als dann die islamistischen Killer im Pariser Club „Bataclan“ zuschlugen und die Gäste dort auf die widerlichste Art folterten, bis sie sie töteten, setzte ich auf Facebook den bitteren Post ab „Ich schätze mal, der Terror von Paris wird auch unsere Debatten über offene Grenzen und eine Viertelmillion unregistrierter junger islamischer Männer im Lande in eine ganz neue frische Richtung bewegen“. Dahinter setzte ich ein Smiley, das die Mundwinkel nach oben, statt nach unten zeigte. Doch es war der bittere Wortlaut, auf den es mir ankam.
Das Smiley wurde vom Medienaktivisten Niggemeier, mit dem ich seit meiner TV-Glosse über die sexuelle Früherziehung im Clinch lag, auf die hinterhältigste Weise als Freude über die Hingemetzelten vom Bataclan skandalisiert, doch er lieferte die Vorlage, auf die Du und der ebenso aalglatte Jan-Eric Peters, kurzzeitig Welt-Chef, gewartet hatten.
Kurz darauf postete er, einer dieser Managertypen, der von mir wegen seiner modellhaften Windschnittigkeit eher mehr als weniger offen verachtete „ernste Konsequenzen“, also meine Kündigung, in die Öffentlichkeit hinaus.
In der folgenden Redaktionskonferenz, zu der ich zu spät kam, stelltest Du mich zur Rede. Es kam zu einem Wortwechsel. Ich soll Dich als „Arschloch“ bezeichnet haben. Zugegeben: Ich habe es gedacht, aber nicht gesagt, was kündigungsrechtlich womöglich relevant gewesen wäre, aber die Sache war wohl ohnehin entschieden.
„Ihr wisst, was ihr zu tun habt“, rief er drohend in die Runde seiner eher geduckten Redakteure. Bereits eine halbe Stunde später lief mein Rauswurf über die Agenturen – die Kündigung lag wohl bereits unterschriftsfertig auf dem Tisch.
Du, Ulf, warst mich, den Quertreiber, endlich los.
Aber all das und noch viel mehr lässt sich nachlesen in meinem „White Rabbit“, einem Mosaik von Texten aus dem Maschinenraum der Welt-shitbürger unter dem Oberheizer Ulf Poschardt im Jahr der Migrationshysterie. Da das Hardcover mittlerweile vergriffen ist, hat der Manuscriptum-Verlag das Buch neu aufgelegt unter dem Titel „Das Weiße Kaninchen – Pater Browns schwerster Fall“.
Warum Pater Brown? Weil ich in diesem Jahr des Irrsinns mit den Weisheiten Chestertons, des Schöpfers von Pater Brown, unterwegs war; ja, meine letzte große Reportage für die Welt am Sonntag war mein Besuch der „American Chesterton Society“ in San Antonio, ein Kurzurlaub vom deutschen Wahnsinn. Man nannte Chesterton auch den „Apostel des gesunden Menschenverstandes“, und der war in meinem Jahr Deiner Welt, Ulf, durchweg abwesend.
Ich schreibe Dir diese Zeilen, lieber Ulf, nicht aus Wehleidigkeit ins Poesiealbum, sondern weil ich dazu aufgefordert wurde, sozusagen als historische Korrektur. Denn im Grunde war mein Rausschmiss das Beste, was mir passieren konnte, wirtschaftlich hart zunächst, für die Familie ein Desaster auf mehreren Ebenen, denn ich durfte wegen unseres Rechtsstreits nirgendwo anders veröffentlichen, aber ich war endlich frei von allen taktischen Rücksichten das loszuwerden, was ich für richtig halte, und die etablierten Medien hatten mir zwar eine prima Karriere und wundervolles buntes Leben in aller Welt ermöglicht – der Spiegel hatte Geld- aber ihre Bedeutung war verdunstet.
Die tatsächlich spannenden und relevanten Medien sind heute die neuen Medien wie Tichy, Weltwoche, JF, Kontrafunk und weitere.
Aber, Posh, ich schreibe das auch, ehrlich gesagt, weil mich deine Drückebergerei ankotzt, die Du mit deinem Shitbürger-Buch nun vergolden möchtest, mit all der Wendigkeit, die ja auch ein Wesensmerkmal während der ganzen Migrationskrise, ach was, des fortdauernden Migrationsverbrechens und Rechtsbruches ist und war.
Zum Schluss ein lustiges Beispiel zu Deiner bewundernswerten, aber auch erbärmlichen Fähigkeit zu jähen Richtungswechseln und zu Angstschweiß-nassen Anpassungen:
Kurz nach meinem Rauswurf wurde in den USA Donald Trump, für den Du Dich seit Neustem plötzlich erwärmst, zum Präsidenten gewählt worden. Damals griffst du zur Feder und schriebst in der allgemeinen Anti-Trump-Hysterie (der Spiegel beschwor den Untergang des Planeten Erde!): „Wir müssen uns gegen Donald Trump wehren und besser, mutiger, fleißger, innovativer, freier, offener, schwuler, multikultureller werden.“ Für eine schnell danach erfolgte Neu-Fassung hast Du Dich dann auf „kreativ“ beschränkt.
Nun kommt diese Kreativität in der Kuratierung Deiner Karriere zur Geltung. Viel Glück!
Allerdings: wer glaubt Dir noch, und wenn ja, wieviele?
Wie stehen Sie heute zu Ihrem Artikel „Herr Maaßen, Sie sollten gehen!“, Herr @ulfposh ? pic.twitter.com/YSbmorJ4Sr
— _horizont_ (@hori_____zont) January 24, 2025
welt damals – welt heute pic.twitter.com/RH0yTmZjgU
— modediktat (@modediktat) October 7, 2023
Poschardt…. 🤣🤣🤣🤡 pic.twitter.com/f1NmcblVpQ
— ᴜɢʟʏ ᴋɪᴅ ᴢᴡᴏ ✪ (@Klippenkuckuck2) January 24, 2025
Suchergebnisse Welt.de + Douglas Murray:
Nein, Herr Poschardt,
nicht WIR haben es zugelassen.
Es waren unfähige Regierungen, die stets mit IHRER Hilfe Alles und Jeden der davor gewarnt hat, diskreditiert, beleidigt und ausgegrenzt haben!!!SIE tragen eine Mitverantwortung. Nicht WIR!!!!! pic.twitter.com/G3HdqfC3rG
— Jane Banane 🍌 (@Jane_Banane_) October 19, 2023
A lot of people owe @DouglasKMurray an apology for ignoring, dismissing and maligning him for the brave warning he gave Europe and the West many years ago now with the Strange Death of Europe.
— Konstantin Kisin (@KonstantinKisin) February 22, 2024
— modediktat (@modediktat) October 28, 2023
tichy – wo will er denn damit hin? https://t.co/THYz9a1pwp
— Ulf Poschardt (@ulfposh) November 10, 2024
Kämpfen Sie mit!
Wie Sie sicher gesehen haben, kommen meine Beiträge ohne Werbung aus. Daher: wer mich in meinem Kampf gegen eine dumpfe Linke, die auf Binnen-Is und Gendersternchen besteht, aber Morddrohungen nicht scheut, unterstützen möchte, besonders für allfällige gerichtliche Auseinandersetzungen, kann es hier tun.
2 Kommentare
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Lieber Herr Matussek,
Heute mal beinhart! Gut gemacht!
Ich befürchte aber, daß solche Vertreter einer narzisstischen und überkompensierenden Journallie durchkommen, weil sie auf die Dummheit einer Mehrheit von Informationsverweigerern treffen, die, wie Bonhoeffer es sagt, mit der Macht gehen, damit sie nicht selbständig zu denken und nicht moralisch verantwortlich zu handeln brauchen. So wird es zu einem Paradox, wenn die Änderung der Meinung solcher sogenannten Journalisten notwendige Korrekturen in Politik und Gesellschaft zwar in Gang setzen würden, aber von der Masse der Bevölkerung nicht aus der inneren Freiheit geprüft und als moralische Pflicht gelebt wird, vielmehr als erneutes nur Mit-der-Macht-gehen mit einer neuen Meinung der Mehrheit. So bleibt der Geist der Verführung in den Köpfen. Die Ulf Poschards werden nicht entlarvt, befürchte ich; so wie die Verantwortlichen der Verbrechen in der „Coronazeit“.
Gott möge Ihnen nicht nur weitere Genesung nach Ihrer OP schenken, sondern auch immer wieder als der personifizierte Segen in Jesus Christus begegnen.
Ihr Joel Schäfer
Lieber Joel Schäfer,
natürlich haben Sie recht, die Mitläuferei istein tief verwurzeltes und bei uns Deutschen mentalitätsgeschichtlich verankertes Verhalten, das hat Maaz mit seinem Buch über die “Normopathen” auch im Westenwun erbar hervorgerbeitet. Dankle für die Wünsche für die OP
Ihr MM